Die Geschichte hinter Speiki
2020 kommt mein zweiter Sohn zur Welt. Er ist goldig, gesund – und ein Speikind. Die Spucktücher, die wir bei unserem ersten Sohn höchstens zum Zudecken verwendet haben, sind nun im Dauereinsatz. Doch so richtig praktisch sind sie nicht. Kurzerhand nähe ich mein eigenes Hilfsmittel, das genau auf unsere Bedürfnisse und das Verhalten unseres Speikindes abgestimmt ist – das Speiki (Kurzform für "Speikind") ist geboren.
Die ersten Schritte
Aus alten Spucktüchern und Stoffresten entstehen die Ur-Speiki Originale. Die ersten Prototypen sind nicht sehr ansehnlich, aber schon recht effektiv. Zunächst arbeite ich an der Form und dem Schnitt. Schlicht, einfach und praktisch soll er sein. Mein Sohn "muss" dabei immer wieder als Versuchsperson herhalten. Hat er übrigens super gemacht.
Welcher Stoff soll es sein?
Als ich mit meinem vierten Prototypen zufrieden bin, konzentriere ich mich auf die Stoffauswahl. Verschiedene Stoffe stehen zur Wahl: klassischer Musselin, saugstarkes Molton, wasserabweisendes Moleskin, weicher Frottee, praktisches Waffelpiqué. Mit Stoffmustern, Ersatzmilch, Stoppuhr und meinem größeren Sohn als Assistenten führe ich mehrere Reihentests durch. Zunächst mit den Einzelstoffen, dann mit Stoffkombinationen. Testkriterien sind die Saugfähigkeit, der Verlauf der Flüssigkeit, die Durchlässigkeit und die Trocknungszeit. Nach mehreren Testreihen entscheide ich mich für die Kombi aus weichem Musselin und saugstarkem Waffelpiqué.
Steht nur noch die Frage der Farbwelten im Raum: Genderneutral, gefällig und nicht langweilig sollen sie sein. Mit den Welten NATURAL, URBAN und RETRO treffe ich hoffentlich alle Geschmäcker.
Ein Profi muss ran!
In der Zwischenzeit ist klar: Ich werde mein eigenes Label gründen und einen Online-Shop eröffnen. Der Name steht bereits fest, nun suche ich nach einem Profi, der mir Logo und Corporate Design entwickeln kann. Auf der Westseite des Ammersees werde ich fündig und das gleich doppelt: Mit Veronika Peters lerne ich nicht nur eine talentierte Grafik-Designerin, sondern auch gelernte Mode- und Textil-Designerin kennen. Kurzerhand beauftrage ich sie, mir neben Logo und Corporate Design auch den finalen Schnitt des Speiki Original zu entwerfen.
Tausendsassa liegt mir im Blut
Das Design in guten Händen wissend mache ich mich nun daran, mich um alle anderen Dinge rund um das Unternehmertum zu kümmern. Organisatorisches, Rechtliches, Zielgruppendefinition, Presse- und Marketingplanung, Shopaufbau, Logistik, Vertrieb - wie gut, dass ich mich in allen Bereich (etwas) zurecht finde und mir Neues anzueignen Spaß macht. Jede Minute, die ich mir vom Alltag abzwicken kann, stecke ich in den Aufbau meines Labels. Außerdem entwickle ich für den Launch noch zwei weitere Produkte: Das Speiki Pad und das Speiki Body.
Nur nicht aufgeben
Alles läuft so weit gut und in geordneten Bahnen. Auf der Suche nach geeigneten Herstellbetrieben (denn selbst zu nähen kommt für mich aus Zeit- und Kompetenz-Gründen nicht in Frage) gerate ich plötzlich an Grenzen. Kalkulierbare Preise, faire Bedingungen und am Besten regionale Herstellung - das sind meine Anforderungen an den Herstellbetrieb. Doch regional und preiswert (nicht billig!) sind in der Kombination schwer zu finden. Nach einer ersten Anfragerunde ohne Erfolg erweitere ich die Suche. Dieses Mal werde ich fündig: In der oberpfälzischen Nähwerkstatt Roter KNOpf von Kathrin Baumann treffe ich auf die perfekte Kombination aus Regionalität, Professionalität und fairen Konditionen.
Willkommen im Leben!
Nun ist es so weit - mein Speiki ist auf der Welt. Und wie bei einem echten Kind kann ich es pflegen, leiten, ihm die bestmögliche Fürsorge zukommen lassen und ihm den Weg bereiten. Ob es seinen Weg und Bestimmung findet, liegt allerdings nicht in meiner Hand. Dies zu beurteilen, liegt nun an Dir!